ExtrablattSpruenge

Sprünge über eure Arme und eure Beine

Eigentlich sind das sogar zwei Extrablätter ...

Sprünge über eure Beine

Ich fang mal mit dem Einfacheren an - und das sieht ungefähr so aus ...
Oscarueberbein

Bedeutung des Kommandos

Welches Kommando? Ach, „Hopp“. Ah, ja. Aber heißt das nicht eigentlich nur „Spring“, worüber auch immer? Yep! Dort die Hürde, da der Baumstamm, hier die Beine – zu eurem „Hopp“ gehört auch immer ein Fingerzeig, eine Handbewegung, ein Nicken, ein Schauen oder irgendwas, das eurem kleinen Liebling zeigt von wo nach wo er wo drüber springen soll. „Hopp“ heißt also: Spring über das Hindernis, (auf) das ich (Dir) zeige!

Sinn und Unsinn

Das „Hopp“ ist also ein Kommando, das so ganz alleine auf das Wort hin, in der Regel nicht funktioniert. Euer Hund braucht stets noch euren körpersprachlichen Hinweis in Richtung des Objekts. Beim Agi ist das „Hopp“ deshalb allenfalls ein Hilfskommando mit dem Ihr eurem Springinsfeld lediglich die Handlung nahelegt. Alsbald solltet Ihr in euren Trainings dann darauf achten das „Hopp“ wieder abzubauen und durch die Bezeichnungen der entsprechenden Objekte zu ersetzen: „Hürde“, „Reifen“, „Weit“ … Da wäre es doch nur konsequent, auch die Sprünge über Arme und Beine entsprechend zu benennen, oder? Nee, wäre es in diesen Fällen tatsächlich nicht, weil es nämlich doppelt gemoppelt wäre. Bei den Sprüngen über die Beine (oder die Arme) müsst Ihr körperlich doch sowieso tätig werden: Ohne dass Ihr euer Bein wegstreckt, kann euer Hund ja nicht drüberspringen und dasselbe gilt wohl auch für eure Arme. Viel öfter als Ihr denkt (und merkt) führt euer Hund eure Wortkommandos nur aufgrund weiterer Hinweise aus, was für eine unerwünschte Kombination aus Wort und weiteren Signalen sorgt. Näheres dazu findet Ihr u.a. auch in meinem Extrablatt „Auf ein Wort“. Bei den Sprüngen über eure Körperteile stört die Kombi aber nicht, sondern sorgt im Gegenteil für eine genauere Ausführung.

Anlegen der „Kommandos“

O.K. Freies Formen hilft hier nicht wirklich, hihi. Während Ihr aber bei den Armen wohl kaum auf fremde Hilfe verzichten könnt, könnt Ihr die Sprünge über die Beine mit wenigen Hilfsmitteln auch alleine bewältigen. Absolut hilfreich bei beiden Verhalten ist ein wirklich gut konditionierter Handtouch, den euer Hund auch von anderen Personen „annimmt“. Wer noch keinen Handtouch konditioniert hat, der muss es halt mit LeindeHa machen …

Sprünge über die Beine

Ihr braucht einen Zaun und eine kleine Kiste, sowie etwas später auch eine (Slalom-) Stange, die vorrübergehend als Begrenzung dient, wenn Ihr den Zaun verlasst und die Sprünge frei ausführen lassen wollt. Als erstes muss euer Hund erst einmal sicher sein, dass er vor euren Füßen hin- und herlaufen darf. Das macht Ihr schon am Zaun (ohne ausgestrecktes Bein), bis euer Hund auf Handtouch (oder LeindeHa) triebig vor euch hin und her flitzt. Anfangs gibt es dafür auf jeder Seite Click & Keks, im Verlauf des Trainings clickt Ihr aber erst, wenn euer kleiner Racker die Seite mehrfach schnell gewechselt hat. Nun kommt die kleine Kiste dazu. Die legt Ihr flach umgedreht direkt an den Zaun und stellt jeweils euer von eurem Hund abgewandtes Bein auf der Kante der Kiste ab. Der macht im Prinzip das Gleiche wie vorher, nur dass das kleine „Hopp“ über die Kiste dazu kommt. Das sprecht Ihr auch beiläufig aus und clickt nun wieder jeden Seitenwechsel, bei dem euer Springer – super wichtig - die Kiste NICHT berührt. Dabei stellt ihr euren Fuß mit jedem Sprung immer etwas weiter auf der Kiste an den Zaun. Die Kiste dient nämlich lediglich euch als Stütze, damit Ihr bei evtl. Zögern eures Springers nicht so lange auf einem Bein stehen müsst.

Food for Position nutzen

Damit euer Hund die Sprünge nicht auf der Stelle ausführen muss, solltet Ihr ihm den verdienten Keks nicht in den Mund stecken, sondern ihn von euch weg am Zaun entlang werfen. So wird er diesem folgen und kann mit dem nötigen Anlauf auch gleich wieder den nächsten Sprung wagen. Und Ihr habt ein bisschen mehr Zeit, eure Beine zu wechseln, hihi.

Hin und her am Zaun

Sobald eure Fußspitze am Zaun angekommen und die Kiste verschwunden ist, solltet Ihr nun auch mehrere Sprünge hin und her einfordern bevor Ihr clickt. Dabei wechselt Ihr natürlich weiter eure Beine, damit euer Hund immer wieder über das abgewandte Bein springt. OBACHT: Immer wenn Ihr ein neues Training beginnt, müsst Ihr euren Hund unbedingt ordentlich aufwärmen, bevor Ihr loslegt!

Weg vom Zaun

Sobald euer Hund triebig hin und her über eure wechselnden Beine springt, müsst Ihr jetzt nur noch den Zaun wegbekommen. Das, was so einfach klingt, ist allerdings ganz und gar nicht leicht, wie Ihr euch wahrscheinlich schon gedacht habt. Dazu braucht Ihr nun die Stange. Die steckt Ihr in den Boden und haltet euren abgewandten Fuß daran, wie Ihr es auch beim Zaun gemacht habt. Belohnen könnt ihr weiter per Wurf, aber weiterhin auch nur dann, wenn euer Hund euer Bein beim Sprung nicht berührt und natürlich muss er, zwischen Stange und euch, über euer Bein fliegen. Denn nur so lernt er tatsächlich, dass er den Sprung nah an euch vorbei ausführen muss – ah, jetzt, ja! Deshalb auch der ganze Aufwand mit der Kiste und dem Zaun, hihi!

Und weg mit der Stange

Um nun auch noch die Stange wegzubekommen, braucht Ihr eine Linie, die euer Hund seitlich nicht überschreiten, bzw. überspringen darf. Je unsichtbarer diese Linie ist, umso besser. Aber Ihr müsst sie trotzdem gut erkennen können und wirklich immer nur dann clicken, wenn euer Hund wirklich nah über euer Bein springt.

Mögliche Fehler beim Anlegen

Du kriegst immer das, was Du belohnst (Danke Bob!) und das ist leider nicht immer das, was Du gerne hättest! Clickt Ihr, wenn euer Hund beim Sprung euer Bein berührt – oder anfangs die Kiste, dann wird er das wieder tun. Clickt Ihr auch nur einen zu weit entfernten Sprung, wird er das immer wieder tun, denn je weiter er von euch entfernt springt, umso niedriger und damit leichter ist der Sprung.

Viel Spaß beim Üben

Euer Bertie

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Sprünge über eure Arme

Die sehen dann ungefähr so aus ...
Oscarueberarm

Bedeutung des Kommandos

Das können wir uns sparen, denn das ist dasselbe wie schon vorhin bei den Beinen!

Sinn und Unsinn

Auch das müsst Ihr jetzt nicht nochmal lesen, hihi! Aber jetzt wird sich einiges ändern - versprochen!

Anlegen der „Kommandos“

O.K. Freies Formen hilft hier nicht wirklich, hihi. Während Ihr aber bei den Armen wohl kaum auf fremde Hilfe verzichten könnt, könnt Ihr die Sprünge über die Beine mit wenigen Hilfsmitteln auch alleine bewältigen. Absolut hilfreich bei beiden Verhalten ist ein wirklich gut konditionierter Handtouch, den euer Hund auch von anderen Personen „annimmt“. Wer noch keinen Handtouch konditioniert hat, der muss es halt mit LeindeHa machen …

Sprünge über die Arme

Für eure ersten Versuche solltet Ihr euch auf jeden Fall einen Freund um Hilfe bitten, der euren Hund über eure Arme dirigiert. Später Ihr braucht Ihr dann zwei (Slalom-) Stangen, zwischen die Ihr euch hockt, während Ihr sie mit beiden Händen gleichzeitig anfassen könnt(et). Die dienen euch dann noch recht lange als Begrenzung, sobald Ihr euren Hund die Sprünge ohne Helfer um euch herum ausführen lasst.

Mit dem Helfer

Euer Helfer sollte anfangs stets eurem Hund gegenüber hinter /vor eurem Arm stehen. Im Idealfall gebt Ihr eurem Hund das „Hopp“ mit ausgestreckten Armen (also ohne zusätzliches Sichtzeichen) und euer Helfer dirigiert ihn dann mit den vorher vereinbarten Hilfen über euren Arm. OBACHT 1: Fast noch mehr als auf ein ausbrechen zur Seite, muss euer Teampartner auf Sprünge in Richtung eures Gesichts reagieren! Passiert solch ein Sprung, so soll er beim nächsten Sprung eine Schüppe Beeinflussung drauflegen und so dafür sorgen, dass das auf keinen Fall nochmal passiert! Markern und belohnen solltet Ihr euren Hund aber nach Möglichkeit selbst. Nach und nach fährt euer Helfer seine Tätigkeiten dann über ein Minimum bis auf Null zurück, wobei Null in diesem Fall heißt, dass er nur noch als Markierer hinter eurem Arm steht und ansonsten nix tut. Spätestens jetzt solltet Ihr schon zwischen den Stangen hocken, damit euer Hund sich schon an diese gewöhnen kann. OBACHT 2: Gerade bei großen Hunden müsst Ihr möglichst hohe Stangen verwenden, damit euer Hund auf keinen Fall von oben auf die Stangen springen kann! Sobald euer Hund allein auf euer Wortkommando und das Drehen eures Kopfes über eure Arme springt, hat der Helfer dann endgültig seine Schuldigkeit getan und ist somit entlassen.

Sprunghöhe und Körperhaltung

Gerade bei kleinen Hunden müsst Ihr euch schon ganz schön verbiegen, um auch ihnen ein möglichst breites Sprungfeld bei möglichst niedriger Sprunghöhe bieten zu können. Eure Ober- und Unterarme sollten dabei eine gerade Linie bilden und nicht zu den Seiten abfallen, denn das würde euren Hund dazu bringen (zu) nah an euren Händen oder letztendlich sogar neben euren Armen zu springen. Eure Hände solltet Ihr deshalb auch so gut es geht nach oben abspreizen.

Mittig über die Arme

Achtet bitte ganz penibel darauf, dass euer Hund wirklich mittig über euren ausgestreckten Arm springt! Dass er nach außen wegdriftet ist dabei das eine Übel, Sprünge in Richtung eures Gesichtes gehen aber wirklich gar nicht und bewirken den sofortigen Abbruch der Übung. Bevor ihr dann weitermacht, solltet Ihr evtl. nochmal euren Helfer dazu bitten oder, bei wirklich sehr gut auf ein Bodentarget konditionierten Hunden, ein solches verwenden.

Und weg mit den Stangen

Um nun auch noch die Stangen wieder wegzubekommen, braucht Ihr zwei Linien rechts und links von euch, die euer Hund seitlich nicht überschreiten, bzw. überspringen darf. Je unsichtbarer diese Linien sind, umso besser. Aber Ihr müsst sie trotzdem gut erkennen können und wirklich immer nur dann clicken, wenn euer Hund wirklich über euren Arm und nicht etwa seitlich daran vorbei oder gar in euer Gesicht springt.

Mögliche Fehler beim Anlegen

Du kriegst immer das, was Du belohnst (Danke Bob!) und das ist leider nicht immer das, was Du gerne hättest! Clickt Ihr, wenn euer Hund beim Sprung euren Arm berührt, dann wird er das wieder tun. Clickt Ihr, wenn euer Hund rechts oder links an eurem Arm vorbei springt, dann wird er auch das wieder tun. Clickt Ihr auch nur einen Sprung in euer Gesicht, wird er auch das immer wieder tun! Dumm gelaufen.

Viel Spaß beim Üben

Euer Bertie


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