ExtrablattHandwechsel
Bei einem Handwechsel soll euer Hund später einmal auf Kommando hinter euch die Seite wechseln. Das muss er natürlich erst einmal lernen und deshalb werdet Ihr erst einmal lernen, vor eurem Hund die Seite zu wechseln.

Bedeutung des Kommandos

Na, da sollten wir erst einmal klären, welches Kommando und die dazugehörige Bedeutung, Ihr denn benutzen wollt. Ich fang mal mit dem an, was immer geht …

„Change“

Das ist mal wieder Englisch und bedeutet „Wechsel“. Euer Hund kann lernen, dass er auf dieses Kommando hinter euch die Seite wechseln soll. Und zwar ohne dabei zusätzlich noch Blickkontakt zu euch halten zu müssen. Im Agi wird das Kommando „Change“ gerne für den französischen Wechsel verwendet (siehe Extrablatt-Belgier).

„Hand“ und „Fuß“

Das ist beides Deutsch und bedeutet eigentlich, dass euer Hund in dem jeweiligen Kommando auf einer bestimmten Seite und Höhe neben euch herlaufen und dabei ständig Blickkontakt halten soll. Zusätzlich kann euer Hund aber noch dazu lernen, dass er auf das jeweils andere Kommando die Position hinter euch wechselt und den Blickkontakt wieder herstellt.

Sinn und Unsinn

Da braucht es keine Diskussion! Um euren Hund gut und möglichst stressfrei durch den Alltag zu bringen solltet Ihr das Splitten beherrschen, also euren Hund stets von einem Reiz abgewandt führen können. Die Frage ist nur, in welchem Kommando Ihr das tun wollt. Ja, ich weiß, es fällt sehr leicht, einfach zu sagen: „…na, da nehme ich doch gleich „Fuß“ und „Hand“! Erstens kennt mein Hund das („Fuß“ zumindest) schon und warum soll ich nur für das Wechseln noch ein extra Kommando nehmen?“ Na, da solltet Ihr noch einmal etwas genauer nachdenken. Denn, wenn Ihr „Fuß“ sagt, dann MUSS euer Hund auch „Fuß“ laufen. Mit allen Konsequenzen, also auch mit Blickkontakt. Fragt euch bitte, ob er das auch draußen in besonderen Situationen – also immer – kann! Wenn nicht, dann werdet Ihr euch euer Hand- und euer Fußkommando ruinieren und das kann es ja nicht sein. Die endgültige Entscheidung darüber könnt Ihr aber zunächst noch zurückstellen, da Ihr fürs Erste sowieso ausschließlich mittels körpersprachlichen Signalen arbeitet, bis Ihr den folgenden Ablauf auch im Schlaf abspulen könnt.


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Anlegen des Verhaltens

Anfangs solltet ihr den Handwechsel einfach so zum Spaß auf euren Spaziergängen üben. Lauft mit eurem Hund neben euch auf einem schönen, geraden Weg. Die Leine habt Ihr in der abgewandten Hand. Als erstes übt Ihr mal Körpersprache:
• Beschleunigt euren Hund, indem Ihr euren Oberkörper nach vorn neigt und dabei auch nach vorn schaut
• Bremst euren Hund, indem Ihr euren Oberkörper aufrichtet, eure Körperspannung extrem erhöht und auch dabei euer Haupt hoch erhoben tragt
o Belohnt euren Hund, wenn er auf eurer Höhe bleibt; straft ihn mit einer Einschränkenden Wendung, wenn er vorläuft; rennt ihm weg, wenn er trödelt! Sobald das wunderbar harmonisch klappt – gut 20m ohne Worte, aber dafür mit 100% Aufmerksamkeit seitens des Hundes am Stück sollten es schon sein – könnt Ihr den Wechsel angehen (hier: RECHTS geführt und auf LINKS gewechselt):
1. Bremst euren Hund mittels Körpersprache bis auf Null
2. Stellt euch (nach RECHTS drehend) frontal vor euren Hund
a. Indem Ihr erst noch einen Schritt mit eurem linken Bein gerade nach vorn macht
b. Euer rechtes Bein vor seine Nase setzt und dann das rechte nachzieht
3. Lasst eure Körpersprache kurz aber stark auf ihn wirken a. Kopf hoch, Brust raus, Schultern gerade – einatmen wäre noch toll
4. Lasst die Anspannung etwas fallen und dreht euch weiter rechts herum weg a. Indem Ihr das rechte Bein wegnehmt und um euren Körper führt
b. Und mit dem linken Bein schon wieder den Schritt in die richtige Richtung, also nach vorn unternehmt.
5. Und gebt Gas …
a. Oberkörper nach vorn neigen und euch selbst auf einen imaginären Punkt nach vorn ausrichten. Das war schon alles. Einfach oder. Ja, aber … genau: Ganz und gar nicht leicht, hihi ...

Mögliche Fehler beim Anlegen

(Zuviel) Gucken ist immer schlecht, wie Ihr ja schon wisst. Aber auch die Schrittfolge solltet Ihr unbedingt draufhaben, vor allem auch auf der schlechten Seite! Und: Fangt wirklich erst dann mit dem Wechsel an wenn Ihr euren Hund NUR mit der Körpersprache führen könnt!

Weiter geht’s

Jetzt käme dann noch das Kommando dazu. Das sagt Ihr anfangs begleitend zu eurem Wechsel und belohnt, euren kleinen Racker beim „Change“ (oder einem anderen Wort dafür), sobald er auf der anderen Seite läuft. Beim „Fuß“ und beim „Hand“ dürft Ihr aber natürlich erst dann belohnen, wenn euer Hund tatsächlich die dazu gehörige Position eingenommen und den Blickkontakt zu euch wieder hergestellt hat. Und wenn euer Hund erstmal verstanden hat und diese Wechsel freudig ausführt, dann könnt Ihr ihn auf euren Spaziergängen damit auch sinnvoll beschäftigen und bei Laune halten. Ganz davon abgesehen, dass Ihr den Handwechsel gar nicht oft genug üben könnt!
 
Viel Spaß beim Üben

Euer Bertie