Aller Anfang ist schwer, das sagt eines eurer alten Sprichwörter. Ich würde eher sagen: Jeder Anfang ist total einfach, aber nicht leicht. Diesen Spruch habe ich mir von der Parvene gemopst (Falls Ihr mehr über diese tolle Trainerin wissen wollt, dann geht doch mal auf unser Seminar "Clever trainieren"). "Einfach", weil Ihr es eurem kleinen Liebling eben immer so einfach wie möglich machen solltet. So wird er schnell verstehen, was Ihr von ihm wollt. Aber was meine ich nur mit "nicht leicht"? Na, das will ich euch gerne verraten: Es ist eben nicht leicht für euch, so bald und schnell wie möglich zu steigern, ohne euren Hund zu über- oder unterfordern! Da gibt es diejenigen von euch, die gerne mal vier bis acht Zwischenschritte auslassen und dann daran verzweifeln, dass Ihr sturer Hund sie nicht versteht. Und es gibt andere, die viel zu lange immer wieder alle erdenklichen Hilfen geben und sich dann wundern, warum Ihr Wortkommando ohne diese Hilfen mal gar nicht funktionieren will.

Das Fangen ist ein gutes Beispiel dafür. Und es ist ein gutes Beispiel für konsequentes Vorgehen. Nehmt euch für den Anfang etwas, das euer kleiner Racker wirklich gern hat. Das kann ein Spieler sein oder eben ein Futterbrocken - ganz nach Belieben eures Hundes. Ich zum Beispiel habe das Fangen während eines Grillfestes gelernt. Nein, ich habe keine Bratwürste gefangen, sondern kleine Baguettescheiben - auch lecker und nicht so heiß. Und die Dinger fliegen schön langsam, haben eine große Oberfläche und können auch von ungeübten Werfern recht gezielt geworfen werden. Zuerst wurden die Scheiben mir direkt über die Nase gehalten, wenn ich mich brav hingesetzt habe. Losgelassen wurden sie aber nur dann, wenn ich meinen Mund ein wenig geöffnet habe. Und - schwupps - habe ich sie genüsslich verspeist.

Im nächsten Schritt wurden die Scheiben nicht einfach fallen gelassen, sondern ein paar Zentimeter in die Höhe geworfen, damit ich gezielt danach schnappen musste. Hatte ich beim "Fallenlassen" noch eine 100% Quote, so sank diese Quote beim "Anlupfen" schon recht dramatisch, was meinen Ehrgeiz stark förderte. Denn ich durfte das leckere Brot nur dann wegschnabbeln, wenn ich es auch gefangen habe. Fiel eine Scheibe zu Boden, wurde Sie sofort und immer konfisziert. Das war zwar gemein, aber auch sehr lehrreich. Schon bald, versuchte ich gar nicht mehr ein herunter gefallenes Stück zu ergattern, sondern wartete seelenruhig auf meine nächste Chance und landete so ganz schnell wieder bei auf einer Fangquote von nahezu 100%. Natürlich blieb es nicht dabei, denn sofort wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht, indem ich die Scheiben aus immer größerem Abstand zugeworfen bekam. Und auch wenn mein Bäuchlein schon ziemlich voll war, fand ich immer mehr Gefallen an diesem tollen Spiel.

Nach dem Grillfest begann Meiner damit, mir auch andere Dinge zuzuwerfen: Bällchen, Dummys, Frisbees, Zigarettenschachteln - kurzum alles, was ihm so in die Finger kam. Und ich wurde immer besser! Leider so gut, dass ich beim nächsten Grillfest eine gänzlich neue Aufgabe bekam: Die Baguettescheiben wurden mir nicht mehr zugeworfen, sondern irgend so ein Schlaukopf legte sie mir auf die Nase. Ha! Das war aber so was von einfach! Ich musste sie ja nur ein wenig anlupfen und dann fangen. Ich weiß nun wirklich nicht, was daran so lustig ist, dass sich alle Gäste vor Lachen hinter den Grill geschmissen haben!?

Ach, da hätte ich fast vergessen, dass Ihr noch was üben solltet: Nämlich das "Fliegen lassen". Ja, schließlich soll euer kleiner Racker nur die Sachen fangen, von denen Ihr auch wollt, dass er sie fängt ...

 

Viel Spaß beim Üben

 

Euer Bertie

Wichtiger Hinweis:
Bevor Ihr mit dem Training zum "Hepp" anfangt, lest euch bitte unbedingt die Hinweise zur Ersten Hilfe beim Verschlucken durch!


 


 

 

EXTRABLATTalsPDF