ExtrablattAbInsWasser
In diesem Extrablatt verrate ich euch, wie Ihr euren kleinen Racker dazu bekommt in einen Pool zu gehen.

Bedeutung für euer Training

Einem Hund beizubringen sich ins Wasser zu stellen bietet so einige Vorteile. Zum einen kann er sich darin an heißen Tagen wunderbar abkühlen. Dazu muss er sich übrigens wirklich nur für kurze Zeit reinstellen. Er braucht gar nicht darin zu waten oder muss sich gar ganz hineinlegen. Zum anderen könnt Ihr ihm sehr viel einfacher die Pfoten reinigen, wenn er bereit ist diese freiwillig ins Wasser zu stellen. Die Rubrik „Sinn und Unsinn“ hat sich damit ja wohl auch erledigt ;-)

Anlegen des Verhaltens

Es gibt zunächst zwei völlig unterschiedliche Ansätze, wenn es darum geht einen meiner Kollegen ins kühle Nass zu bringen und die betreffen die Menge Wasser, die Ihr benötigt. Diese Menge und damit auch der Trainingsansatz, hängt von der Einstellung eures kleinen Lieblings zum Wasser an sich ab: Hat euer Hund einen gehörigen Respekt vor dem kühlen Nass und traut ihm höchstens in seinem Wassernapf über den Weg, dann sollte der Pool zunächst einmal besser leer sein und sich im Laufe des Trainings nach und nach mit Wasser füllen. Zeigt sich euer kleiner Draufgänger aber normalerweise dem Wasser zu getan und planscht gerne in Bächen und Lachen, dann darf der Pool ruhig schon von Anfang an gut gefüllt sein. Ihr könnt den trockenen Pool übrigens auch im freien Formen klarmachen. Lest dazu bitte mein Extrablatt „Teppich“ und ersetzt zunächst „Teppich“ durch „Pool“. Wenn euer kleiner Racker dann gerne und eifrig in den trockenen Pool steigt, dann braucht Ihr nur noch nach jedem Kommando einen Eimer Wasser in den Pool schütten und ratz-fatz ist ihm auch das egal.

Mittels LeindeHa

Hier und heute nehmen wir aber einfach mal das gute alte „Lecker-in-der-Hand“ und bringen damit mal eben euren kleinen Liebling in den Pool. Was? Ihr habt das schon versucht und das hat nicht so gut geklappt? Da gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder war das Lecker nicht gut genug oder Ihr habt es irgendwie nicht richtig angestellt. Oder beides.

Wenn das – dann das!

Ich könnte euch jetzt einen seitenlangen Vortrag über diese vier Wörter halten, aber ich denke, Ihr wollt einfach nur „mal eben“ euren Hund ins Wasser stellen und deshalb fangen wir einfach mal an … Euer Pool ist gut gefüllt und Ihr habt euch mit genügend „Boah, wie geil ist das denn-Futter“ und zusätzlich noch mit einer Jackpot-Tube bewaffnet …

1 Haltet eurem Hund das Lecker abseits des Pools vor die Nase, Abstand eine halbe Hundelänge
a. Haltet es aber an einer festen Position, zieht es also auf keinen Fall vom Hund weg!!!!!!
b. Erst wenn euer Hund eure Faust erreicht, öffnet Ihr diese und er kann das Lecker fressen!

Das genau müsst Ihr nun immer machen, wenn ich von „haltet das LeindeHa da und da hin“ spreche. Denn nur wenn Ihr das LeindeHa fest an einem Ort haltet´, könnt Ihr die beiden häufigsten „Wenn das – dann das“ Fehler im Training mit LeindeHa vermeiden ...
Wasser


Erster Fehler:

Ihr zieht eure Hand weg, sobald euer Hund Interesse daran zeigt

Na, klar. Ihr wollt euren Hund irgendwo hinführen. Aber was würdet Ihr denken, wenn euch jemand einen Hunderter vor die Nase hält und den immer dann wegzieht, wenn Ihr danach greifen wollt? Lasst euren Hund lieber eine Strecke „X“ absolvieren, für die er die versprochene Belohnung auch erhält!

Zweiter Fehler:

Eure Hand kommt wieder, nachdem Ihr sie erst wegzieht und der Hund aber stehen bleibt

Wenn das – dann das: Bleib ich stehen, kommt das LeindeHa zurück. Versuch ich es zu kriegen, haut es ab. Beuteverhalten? Nein, das zählt hier leider nicht. Tut mir leid …

2 Nach einigen Erfolgen (LeindeHa hinhalten, Hund kommt zur Hand, markern und füttern) nähert Ihr euch dem Pool
3 Lasst eure Hand so dicht am Poolrand, dass euer Hund einige Male über dem Wasser frisst, ohne es aber schon zu berühren. a. Und denkt bitte dran: Nicht wegziehen!
4 Haltet das LeindeHa stets 1 bis 2 cm weiter über die Wasserfläche a. Hallo?! Habt Ihr auf die Einheit geachtet?!
5 Solange euer Hund das Wasser berührt, füttert Ihr ganz normal mit dem LeindeHa
6 Sobald er aber eine Pfote im Wasser stehen hat, lasst Ihr ihn ein wenig am LeindeHa knabbern und haltet ihm mit der anderen Hand eure Jackpot-Tube vor die Nase … a. Er darf solange am Jackpot nuckeln, wie er seine Pfote im Wasser behält b. Sobald der die Pfote rausnimmt, ist die Tube weg
7 Die Rekorde von eben sind die Vorgaben von gleich: Für den Jackpot braucht es von nun ab schon zwei Pfoten im Wasser a. Spätestens hier macht Ihr eine Pause – am besten eine von 36 Stunden
8 Nach einigen erneuten „zwei Pfoten im Wasser“-Jackpot-Fütterungen fangt Ihr (erst) jetzt an, die Jackpot-Tube ab und an ein wenig vor der Hundenase hin und her weg zu bewegen, ohne dass er aber schon die Hinterpfoten ins Wasser stellen müsste
9 Irgendwann ist es dann soweit: Durch die immer weiteren Bewegungen landen auch die Hinterpfoten im Wasser. a. Seid Ihr aber doch mal zu weit gegangen und euer Hund macht einen Rückzieher, dann kommt die Tube sofort weg!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Einfach aber nicht leicht

Na, klar! Jeder überspannt mal den Bogen, gerade wenn es besonders gut läuft. Das ist auch gar nicht schlimm, wenn euer kleiner Held mal nicht so mitspielt, wenn Ihr zu viel verlangt. Ihr dürft halt nur nicht den Fehler machen und euren Fehler korrigieren, indem Ihr das LeindeHa oder gar die Jackpot-Tube dann wieder näher an euren Hund haltet. Denn für ihn heißt es immer „weil …“ und nicht „obwohl …“.

Viel Spaß beim Üben

Euer Bertie


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